In der heutigen, modernen Zeit ist es an der Tagesordnung, Mahlzeiten alleine zu sich zu nehmen. Es scheint, dass Traditionen wie gemeinsame Mahlzeiten mit der Familie oder Freunden immer seltener werden. Die vielen Single-Haushalte tragen derweilen zusätzlich dazu bei, dass viele Menschen alleine essen.
Forscher aus Korea gingen nun im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie der Frage nach, ob alleine essen mit gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist. Die Forscher interessierte im Speziellen, ob alleine essen das Risiko für ein Metabolisches Syndrom erhöht. Das Metabolische Syndrom kennzeichnet einen Zustand, bei dem ein erhöhter Blutdruck, schlechte Blutfette, eine übermäßige Ansammlung von Körperfett im Bauchraum und erste Störungen des Zuckerstoffwechsels (als Vorstufe von Diabetes) kombiniert vorliegen.
Die koreanischen Forscher nutzen für ihre wissenschaftliche Auswertung die Daten von 7725 Personen, die älter als 19 Jahre alt waren. Von diesen Personen litten 30 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen an dem Metabolischen Syndrom. 21 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen aßen zweimal oder mehr als zweimal am Tag alleine. Personen, die zweimal oder öfter am Tag alleine aßen, lebten häufiger alleine, hatten keinen Ehepartner, ließen häufiger Mahlzeiten am Tag ausfallen und nahmen Mahlzeiten weniger häufig außer Haus ein.
Alleine essen beeinflusst Männer und Frauen unterschiedlich
Bei den Frauen konnten beobachtet werden, dass Frauen, die zwei oder mehrere Male am Tag alleine zu Hause aßen, ein größeres Risiko für das Metabolische Syndrom aufwiesen als Frauen, die nicht alleine aßen. Allerdings konnte kein solcher Zusammenhang mehr gesehen werden, wenn die Forscher bei den wissenschaftlichen Auswertungen weitere Faktoren einbezogen, die ebenfalls einen Einfluss auf das Metabolische Syndrom nehmen könnten. Dazu zählen z. B. die tägliche Kalorienzufuhr, der Rauchstatus und das Level an körperlicher Aktivität einer Person.
Bei den Männern zeigte sich ebenso, dass diejenigen, die zwei oder mehrere Male am Tag alleine aßen, häufiger am Metabolischen Syndrom litten als Männer, die nicht alleine essen mussten. Bei den Männern blieb der Zusammenhang auch dann bestehen, wenn weitere Faktoren, die Einfluss auf das Risiko für das Metabolische Syndrom nehmen könnten, einberechnet wurden.
Männer, die zwei oder mehrere Male am Tag alleine aßen und keinen Ehepartner hatten, litten eher am Metabolischen Syndrom im Vergleich zu Männern, die genauso häufig alleine aßen, aber einen Ehepartner hatten. Häufig alleine zu essen stand bei den Männern außerdem mit einem übermäßigem Körperfettgehalt im Bauchraum im Zusammenhang.
Die Studie macht deutlich, dass alleine zu essen einen wichtigen Risikofaktor für das Metabolische Syndrom darstellen könnte, insbesondere bei Männern, gerade wenn keine Frau im Haushalt ist.
(Quelle: www.deutschesgesundheitsportal.de)