Zu einer Zeit, in der es für Wolfgang Bartel nicht in die Lebensplanung passte, übernahm er die Geschäftsführung des Advent Verlags Lüneburg. Angedacht war dies zunächst für wenige Monate – geblieben ist er über sieben Jahre. Wolfgang hat den Verlag stark geprägt und steht ihm auch heute noch nah. Sein letztes großes Projekt, das Buch »Meine Worte werden bleiben«, ist ein Tagebuch, das 100 bebilderte Zitate Jesu enthält. Es lädt dazu ein, den außergewöhnlichen, inspirierenden und herausfordernden Jesus Christus – Tag für Tag – neu zu entdecken.
Lieber Herr Wolfgang Bartel, wie ist dieses außergewöhnliche Tagebuch entstanden?
Das Buch hat eine lange Geschichte. Seit mehreren Jahren war ich bereits mit einigen mir nahestehenden Menschen dazu im Gespräch. Die Idee war zunächst, ein Buch oder Heft über das Leben Jesu herauszubringen, das nicht belehrt, sondern das den Menschen einen Raum gibt, um ihm dort zu begegnen, wo sie das auch möchten. Das Buch sollte keine Aufforderung sein, Jesus begegnen zu müssen, sondern eine Einladung ihn kennenzulernen und Zeit mit ihm zu verbringen. Fertiggestellt wurde es letztendlich zu einem für mich optimalen Zeitpunkt, denn ich war schon in Rente. So konnte ich mir die Zeit nehmen, die dieses Buch verdient hat.
Wer war außer Ihnen noch an der Entstehung des Buches beteiligt?
Insgesamt waren elf weitere Menschen an diesem Buchprojekt beteiligt. Der erste Austausch fand mit Friedbert Hartmann statt und von Bernhard Bleil kam die Idee, das Buch als Tagebuch herauszugeben. Die beiden haben das gesamte Projekt in allen Phasen begleitet. Gemeinsam haben wir das Gesamtkonzept des Buches entwickelt und uns in der Zusammenarbeit immer gut ergänzt. Wir selbst hatten die Befürchtung, dass das Buch für Menschen, die mit Jesus noch nichts zu tun haben, zu fromm werden könnte; auch ein Andachtsbuch sollte es nicht werden. Stattdessen wollten wir Menschen, die wirklich dazu bereit sind, Jesus zu begegnen, hierfür einen Raum schaffen. Dafür dienten uns eine klare Bildsprache, pure Gestaltung und prägnante Jesusworte.
Für wen ist dieses Buch gedacht?
Für Menschen, die Jesus kennenlernen möchten. Aber auch für Menschen, die von Jesus eigentlich genug haben und ihm trotzdem noch einmal eine Chance geben wollen. Dabei soll das Buch keinen unangenehmen Druck auslösen, sondern Freiraum schaffen. Wir wünschen uns, dass die Worte Jesu für sich stehen und vertrauen der Wirkung des Heiligen Geistes. Weniger fromm ausgedrückt: Wir lassen die Menschen mit den Worten Jesu allein und lassen sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit ihm machen. Es war nicht unser Anspruch, Jesus anhand theologischer Aussagen anderen näher zu bringen. Wir vertrauen darauf, dass Jesus den Leser auf eine Weise anspricht, die ihn berührt.
Was wollten Sie dem Leser mit diesem Buch vermitteln?
Es geht darum, den Menschen zu verdeutlichen, dass es sich auch heute noch lohnt, sich auf die klaren und einfachen aber oft auch radikalen Worte Jesu einzulassen.
Das Buch ist sehr besonders gestaltet. Das merkt man vor allem, wenn man es in den Händen hält. Warum haben Sie sich für dieses Design entschieden?
Von der Grafikerin gab es den Wunsch, für dieses besondere Buch auch ein besonderes Äußeres zu schaffen – nicht künstlich, sondern klar und sehr natürlich. Hinter dem Einband steht folgender Gedanke: Jesus bietet den Menschen an, sie zu verändern, wenn sie es denn möchten. Aber ein Mensch verändert sich in der Regel nur dann, wenn ihn etwas wirklich positiv beeindruckt. Dies sollte durch das Äußere des Buches sichtbar werden: In den gesamten Einband wurden beeindruckende Begriffe und Eigenschaften von Jesus geprägt, wie zum Beispiel Liebe, Glaube, Vertrauen und Barmherzigkeit. Wenn wir sie an uns heranlassen, können wir gar nicht anders, als von ihnen beeindruckt sein.
Möchten Sie den Lesern noch etwas über das Buch mit auf den Weg geben?
Für dieses Buch, benötigt man Zeit und Ruhe. Seid mutig, stellt euch dem, was durch das Buch gesagt wird und lasst euch auf Jesus ein. Das reicht.
Das Interview führte Vanessa Schulz.